…oder wie du sicherstellst, dass auch nach deiner Pensionierung genug Geld für deine Bedürfnisse, Pläne und Träume da sein wird.
Es sind zwei Seiten derselben Medaille: Schweizer Frauen sind Mütter, Partnerinnen, Berufstätige und Haushälterinnen. Sie leisten also viel Arbeit an allen möglichen Fronten. Und doch leiden Frauen auch überdurchschnittlich oft unter Armut im Alter.
Vielleicht gerade WEIL Frauen an so vielen Fronten kämpfen? Ja, denn das bedeutet auch viel mehr Teilzeit- statt Vollzeitarbeit – und genau diese wirkt sich negativ auch das sparbare Altersguthaben aus. «Frauen sind mit 37 Prozent weniger Rente viel stärker von Armut im Alter betroffen als Männer», führt Tatjana Kistler von Pro Senectute aus.
Weitere Gründe, warum Frauen nach der Pensionierung weniger Geld zur Verfügung haben:
- Frauen leben im Schnitt länger: Die Lebenserwartung von Frauen in der Schweiz ist im Schnitt rund vier Jahre höher als jene der Männer. Sie müssen nach der Pensionierung also länger mit ihrem gleichlange gesparten Geld in der Pensionskasse und der dritten Säule auskommen. Die Teuerung schmälert jedes Jahr die Kaufkraft der ausbezahlten Rente.
- «Koordinationsabzug» wirkt negativ: Der bei der Pensionskasse versicherte Jahreslohn berechnet sich über einen sogenannten Koordinationsabzug, der immer gleich hoch ausfällt. Bei tieferen Einkommen (Teilzeiterwerb) wirkt sich der fixe Abzug sehr stark aus – es bleibt überproportional wenig versicherter Lohn übrig. Das Pensionskassenguthaben wächst bei Teilzeitjobs darum nur sehr langsam.
- Erwerbsausfall und unbezahlte Arbeit: Mutterschaft ist ein häufiger Grund für temporären Erwerbsunterbruch bei Frauen. Vor allem längere Pausen nach dem gesetzlichen Mutterschaftsurlaub beeinflussen die Vorsorgeleistungen negativ. Zudem leisten Frauen meistens jahrelang den grössten Teil der Care- und Haushaltsarbeit – ohne Lohnzahlung. Doch nur bezahlte Arbeit resultiert in Pensionskassengeldern.
- Prekäre Arbeitssituation: Achtzig Prozent der Frauen im erwerbsfähigen Alter in der Schweiz sind berufstätig. Dies ist im internationalen Vergleich ein hoher Wert. Oftmals arbeiten Frauen jedoch in schlecht bezahlten Berufen im Gesundheits- und Sozialwesen, im Verkauf, im Hotel- und Gaststättengewerbe oder in der Reinigung. Gerade während des Lockdowns in der Corona-Krise ist das Paradox sichtbar geworden, dass gerade diese menschenzentrierten Tätigkeiten besonders schlecht abgegolten werden.Doppelt so viele Frauen wie Männer erhalten nur einen Niedriglohn. Mehr als ein Drittel der erwerbstätigen Frauen erhält einen Nettolohn unter 3’000 Franken, was eine zu geringe soziale Absicherung nach sich zieht. Das zeigt sich später darin, dass jede siebte Pensionärin auf Ergänzungsleistungen angewiesen ist. Auf dem flexibler werdenden Arbeitsmarkt werden zudem die Bedingungen immer prekärer: Anstellungen in kleinen Teilzeitpensen – auf Stundenbasis und auf Abruf – sind gang und gäbe. Deshalb sind Frauen dreimal häufiger unterbeschäftigt als Männer. Im Fall einer Scheidung, die inzwischen fast jedes zweite Paar betrifft, führt eine schlecht entlöhnte Erwerbssituation oft direkt in die Armut. Denn dann muss das Haushaltseinkommen für zwei Haushalte reichen. Alleinerziehende, in den meisten Fällen Mütter, sind darum besonders oft von Armut im Alter betroffen.
Was kannst du als Frau tun, um deine Vorsorge zu sichern?
Privat vorsorgen und anlegen, nicht nur über AHV und Pensionskasse: Die dritte Säule wird in der Vorsorgeplanung oft vernachlässigt. Sie ist aber zentral, um im Alter den gewohnten Lebensstandard halten zu können. Zahle somit am besten regelmässig auf eines oder mehrere Säule-3a-Konten ein. Es muss nicht immer der Maximalbetrag von neu 7056 Franken sein; auch kleinere Beiträge helfen, um die Vorsorge aufzubauen und im Alter komfortabler leben zu können. Mit der Einzahlung in die Säule 3a kannst du übrigens signifikant Steuern sparen. Bist du Hausfrau und Mutter? Überprüfe, ob du einen zusätzlichen Versicherungsschutz für diese wichtige Arbeit benötigst. Denn auch die unbezahlte Familienarbeit hat ihren monetären Wert, wenn sie nicht mehr selber verrichtet werden kann und plötzlich durch Dritte ausgeführt werden muss.
Wo immer möglich finanzielle Unabhängigkeit wahren: Nicht alles läuft immer wie geplant. Und im Fall einer Scheidung wird das Guthaben der dritten Säule, das während der Ehe erwirtschaftet wurde, auf beide Partner aufgeteilt. Konkubinatspartner haben grundsätzlich gar keinen Anspruch auf das Vermögen ihres Partners. Besprich den Fall einer Trennung/Scheidung mit deinem Partner frühzeitig. Mach dir auch Gedanken über deine Situation nach dessen Tod. Er kann dich für diesen Fall z.B. in einer Lebensversicherung der freien Vorsorge (Säule 3b) begünstigen.
Sich Finanzwissen aneignen: Eigne dir das nötige Wissen rund um Budgetplanung und Vorsorge an. Gerne beraten unsere BEKB-Finanzcoaches dich auch in einem kostenlosen und unverbindlichen Standortgespräch. Danach erstellen wir für dich eine individuelle Finanzplanung. Du erfährst, wie du dich optimal auf deine Pensionierung vorbereiten kannst.
5 bis 10 Kilometer beträgt die Distanz beim Schweizer Frauenlauf. Mehrere Jahrzehnte umfasst der Zeithorizont beim Investieren fürs Pensionsalter. In beiden Fällen geht es darum, Ressourcen – körperliche oder finanzielle – möglichst effizient und zielführend einzusetzen. Die BEKB berät dich gerne in allen finanziellen Dingen. Unser Ziel dabei sind eigens auf dich zugeschnittene Tipps und Anlagelösungen.
Dieser Inhalt wird dir von unserer Supporterin BEKB präsentiert. Mehr dazu findest du unter: www.bekb.ch/de/privatkunden/vorsorge